Das Peace Research Institute Frankfurt (PRIF) / Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) ist das größte Friedensforschungsinstitut in Deutschland. Es ist am kooperativen, interdisziplinären Projekt (PrEval) zur Erforschung von Evaluierungskonzepten, Präventionsmaßnahmen, -projekten und -ansätzen beteiligt. Dieses Forschungsvorhaben wird aus dem NPP (Nationales Präventionsprogramm gegen islamistischen Extremismus) durch das BMI gefördert.
In der aktuellen Ausgabe des PRIF Spotlight beleuchten die Autor*innen das Verhältnis von politischer Bildung und Extremismusprävention. Damit treffen sie einen Kernaspekt des JMD Respekt Coach-Programms, das mit Trägern der politischen Bildung zusammenarbeitet.
Ein Fazit des Beitrags lautet:
„Politische Bildung und Prävention bilden keine Einheit, erzeugen aber gemeinsam einen Mehrwert für eine sich vor menschen- und demokratiefeindlichen Extremismen schützende Gesellschaft.“ (Schlicht-Schmälzle / Kroll / Theis: MEHR ALS PRÄVENTION… (2021), S. 1).
Unter der Überschrift „Kernaufgabe und Primärziele politischer Bildung“ führen die Autor*innen aus:
„Unabhängig von akuten gesellschaftlichen Herausforderungen arbeitet politische Bildung daran, Menschen mit dem notwendigen Wissen und den Kompetenzen auszustatten, damit sie im politischen und gesellschaftlichen Prozess mitwirken können. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit den Werten, zu denen sich eine Gesellschaft bekennt, die aber in ihrer konkreten Bedeutung immer wieder neu ausgehandelt werden müssen. Letzteres deckt sich nicht mit gezielter Prävention, ist für die Präventionsarbeit aber von zentraler Bedeutung.“ (ebd.).
Ein weiterer Aspekt, der im Beitrag aufgegriffen wird, ist der Umgang mit gesellschaftlicher Diversität:
„Angesichts der sozio-kulturellen Vielfalt, mit der politische Bildungsarbeit konfrontiert ist, muss sie sich selbst ständig mit der Frage auseinandersetzen, auf welche Rolle alle Menschen gleichermaßen vorbereitet werden sollen und welches Wissen, welche Kompetenzen und welcher Wertekonsens dazu nötig sind. Dies sollte ein Prozess sein, in den die Menschen eingebunden werden.“ (ebd., S. 2f.).
Der gesamte Text ist als barrierefreie PDF-Datei verfügbar unter: https://www.hsfk.de/fileadmin/HSFK/hsfk_publikationen/Spotlight_02_2021_barrierefrei.pdf