Dies ist die fünfte Jugendstudie, die das Land BW durchgeführt hat. Der Fragebogen wurde zusammen mit „Jugendlichen aus dem Vorstand des LSBR [Landesschülerbeirat] und dem Kultusministerium entwickelt“. Teilgenommen haben mehr als 2.300 Schüler*innen zwischen 11 und 18 Jahren an weiterführenden Schulen in BW. Leider wurden keine Berufsschüler*innen der entsprechenden Altersgruppen berücksichtigt. In dieser Studie gab es zwei neue Themenbereiche, die erfragt wurden: „Ab ins Ausland – oder?“ und „Politik und du“. Außerdem enthält der Studienbericht eine Stellungnahme des LSBR zu den Ergebnissen.
Wir haben einmal in das Kapitel „Politik und du“ des Studienberichts geschaut (Antes / Gaedicke / Schiffers (Hg.): Jugendstudie Baden-Württemberg 2020…, (2020), S. 54ff.). Gefragt wurde nach politischem Engagement und Interesse, den politisch relevanten Themen sowie nach der Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland. Außerdem auch nach den vorhandenen jugendgerechten Angeboten politischer Bildung.
Aufgefallen ist uns, dass nur gut vier Prozent der befragten Schüler*innen angegeben haben, dass sie sich an der Gestaltung des Schullebens engagieren (ebd., S. 56). Dies korrespondiert mit der Einschätzung von knapp 60 Prozent der Befragten, dass es eher schwierig bis unmöglich sei, den Alltag an der Schule mitgestalten zu können (ebd., S. 40). Während eine große Mehrheit von 70 Prozent mit der Demokratie in Deutschland ganz zufrieden ist (ebd., S. 59f.), sieht das bei den jugendgerechten Angeboten politischer Bildung anders aus. Lediglich 36 Prozent waren der Meinung, dass diese ausreichend vorhanden seien, während fast 54 Prozent einen gegenteiligen Eindruck haben (ebd., S. 61f.).
Die Themen / Fragstellungen der Studie beinhalten fast alles, was für primärpräventive Arbeit mit Jugendlichen im Schulkontext relevant ist: Freizeit, Engagement, Schule, Freundschaft, Medien, Geld, Zukunft, Werte. Ein Blick hinein lohnt sich.
Quelle:
https://km-bw.de/site/pbs-bw-km-root/get/documents_E1850112525/KULTUS.Dachmandant/KULTUS/KM-Homepage/Pressemitteilungen/Pressemitteilungen%202020/Jugendstudie_2020_200629_Onlineversion%20final.pdf