Materialien

Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart – ein Überblick

Jan Harig und Caterina Zwilling

In: ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch (Hg.): Bildung in Deutschland – Begegnung mit Israel. Methodensammlung für die antisemitismussensible Vor- und Nachbereitung deutsch-israelischer Jugendaustauschprogramme, Lutherstadt Wittenberg 2023, S. 30-39 / PDF online

Die Autor*innen des Beitrags gehören zu „Bildung in Widerspruch e.V.“ aus Berlin. Der Verein hat sich der antisemitismussensiblen Bildungsarbeit verschrieben und existiert seit 2016. Auf knapp zehn Seiten wird das Phänomen „Antisemitismus“ sachkundig und verständlich in diesem Beitrag vermittelt. Die Entwicklung des Antisemitismus vom spätantiken, christlichen Antijudaismus bis zu aktuellen Formen von israelbozogenem und strukturellem Antisemitismus werden aufgezeigt und im jeweiligen historischen Kontext erläutert.

DESINTEGRATION / Antisemitismus & Rassismus

Mediendienst Integration

Ein weiteres Onlineangebot bietet der „Mediendienst Integration“. Gut strukturierte und übersichtliche Informationen und weiterführende Links und Materialien sind hier u.a. zum diesjährigen Schwerpunktthema „Antisemitismus“ und auch zum Phänomenbereich Rassismus zu finden. Dort finden sich auch Informationen zu „Antiziganismus“, u.a. aus dem aktuellen Jahresbericht von MIA.

Extrem rechte und rassistische Gewalt. Auswirkungen – Bewältigungsstrategien – Konsequenzen

Schahrzad Farrokhzad | Birgit Jagusch: Unter Mitarbeit von Younes Alla, Julia Brick, Saloua Mohammed Oulad M’ Hand, Jessica Rehrmann, Anne Broden, Jinan Dib und Anno Kluß, Beltz

Juventa Verlag, Bielefeld (2024) – Open Access

„Das Buch fokussiert aus den Perspektiven von Betroffenen und von Fachkräften die Formen und Kontexte extrem rechter und rassistischer Gewalt und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben. Darauf aufbauend werden die von Betroffenen entwickelten Handlungs- und Bewältigungsmuster im Umgang mit Gewalt erörtert und (fehlende) institutionelle Antworten auf extrem rechte und rassistische Gewalt diskutiert.

How Do We Know What Works in Preventing Violent Extremism? Evidence and Trends in Evaluation from 14 Countries

Sarah Bressan / Sophie Ebbecke / Lotta Rahlf
Hrsg. von: The Global Policy Institute (GPPi), Berlin (2024) – PDF online

Der Report wertet die Ergebnisse einer Expert*innen-Befragung in 14 Ländern zur Prävention und Bekämpfung von gewalttätigem Extremismus (P/CVE) aus. Der Fokus des Reports liegt auf einer vergleichenden Perspektive zu aktuellen P/CVE- und Evaluierungspraktiken, -strukturen und -innovationen auf der ganzen Welt“ (S. 3)

Zwei Erkenntnisse seien beispielhaft vorgestellt:

  • Innovationen im Bereich der Präventionsarbeit werden u.a. durch das Wirken verschiedener Beteiligten- / Professionsgruppen (“Innovation in P/CVE activities occurs through multi-stakeholder cooperation“) möglich. (S. 4)
  • Staatliche Stellen und private Fördergeber erwarten von Evaluierungsprozessen primär Auskünfte für ihre Finanzentscheidungen, während die Praktiker*innen sich Aufschlüsse zur Verbesserung von Lernprozessen erwarten. (S. 10)

Antisemitismus und Rassismus zusammendenken — Für eine ambiguitätstolerante und multiperspektivische Bildungsarbeit

in: ÜBERBLICK. Zeitschrift des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen, Nr. 1 / 2024
Das Heft verbindet zwei Keynote-Beiträge – Astrid Messerschmidt: „Rassismus- und Antisemitismuskritik in postkolonialen und postnationalsozialistischen Verhältnissen“ (S. 3 - 9) und Peter L. Lintl / Peter Ullrich: „Der Nahostkonflikt: Realkonflikt und Antisemitismus“ (S. 9 – 13) – mit einem Überblick zu Projekten / Projektseiten und einer Zusammenstellung von „Methoden & Materialien“ (S. 14f.)
Beide Beiträge wollen einem fundierten, differenzierten und selbstkritisch reflektierten Umgang mit den gegenwärtig geführten Diskursen zum und über den aktuellen Nahost-Konflikt dienen. Sie ermöglichen eine differenzierende Sicht auf die Erscheinungsformen von Antisemitismus und die verschiedenen Konfliktdimensionen des Nahost-Konflikts. Die vorgestellten Projekte, Methoden und Materialien bieten Inspiration und konzeptionelle Hilfen für die pädagogisch-bildnerische Praxis.

Fact-Sheet „Antifeminismus und Agitation gegen „Gender“

hrsg. von: Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ), Jena (2020)
Auf vier Seiten konzentriert das Format „Fact Sheet“ grundlegende Informationen zu einem Thema und dem Diskurs über das Thema. Damit erhalten Bildungspraktiker*innen eine erste Orientierung und Hinweise auf weiterführendes und vertiefendes Material. Das IDZ Jena steht für Beiträge auf hohem fachlichem Niveau und einer guten didaktischen Aufbereitung, was auch für dieses Format zutrifft.
Als Vorbereitung auf den anstehenden gemeinsamen Fachtag von Arbeit und Leben zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland (AKSB) und dem Deutschen Volkshochschul-Verband e.V. (DVV) am 28./29.08.2024 in Nürnberg (siehe „Aktuell“) ist das Fact-Sheet „Antifeminismus und Agitation gegen ‘Gender‘“ gut geeignet. Zu weiteren dreizehn Themen und Diskursen hält das IDZ derzeit Fact-Sheets im PDF-Format bereit.

Nele Hirsch: Storytelling im Kontext emanzipatorischer Bildung. Blogbeitrag auf eBildungslabor, 14.04.2024

Der Newsletter (Edumail) von Nele Hirsch ist immer wieder eine Quelle der Inspiration in Bezug auf die digitale und analoge Bildungsarbeit. Aufmerksam machen wir auf ihren Blogbeitrag zum Storytelling, der nicht wissenschaftlich ist, aber grundsätzlich im Hinblick auf ihren Ansatz einer emanzipatorischen Bildung.
Sie beschreibt verschiedene Techniken des Storytellings und verschiedene Vorgehensweisen in konkreten Bildungssettings. Für die Arbeit in Gruppen mit Sprachbarrieren bietet das Storytelling andere Möglichkeiten der Vermittlung von Inhalten aber auch des gemeinsamen Austauschs über Inhalte und Meinungen.

RISE – Plattform für Jugendkultur, Medienbildung und Demokratie / ein Projekt des JFF-Instituts für Medienpädagogik, München

„RISE ist eine Plattform für Jugendkultur, Medienbildung und Demokratie. In einer Modellprojektphase (2019-2022) haben junge Menschen (14-26 Jahre) über 40 Filme zu jugend- und gesellschaftspolitischen Themen produziert (siehe Mediathek). Begleitend dazu sind Materialien für die pädagogische Arbeit mit den Filmen entstanden und Hintergrundtexte zu den Themen Gender, Gesellschaftskritik, Pluralismus, Werte und Religion sowie Rassismus. Mit den Projekten Isso! und der Elefant im Raum werden die Inhalte erweitert. Isso! bietet Materialien zum Thema Desinformation, der Elefant im Raum sensibilisiert für rechtsextreme Inhalte im Netz.“

Chernivsky, M./Hartmann D. / Klammt, B. / Mkayton N. / Rachow E. / Scheuring, J. / Wiegemann. R.: Antisemitismus? Gibt´s hier nicht. Oder etwa doch?

hrsg. von: Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment / Yad Vashem (2021) – PDF online:
Die Handreichung ist bereits 2021 erschienen und konzipiert für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit mit Jugendlichen ab 13 Jahren. An einen Einführungs- und Vorbereitungsteil für die Lehrende schließt sich ein Praxisteil mit Methoden und Arbeitsmaterialien an. Man findet Vorschläge für einen direkten oder auch einen indirekten Einstieg ins Thema „Antisemitismus“ und anschließend Vorschläge zur Arbeit mit Fallbeispielen.

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