Zum Hauptinhalt springen

Gegen Antisemitismus und Rassismus: klare Haltung, starke Stimme. Informationen, Perspektiven und Handlungsansätze zu Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierungen

Hrsg.: Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales / Red.: Bildungsstätte Anne Frank e.V. / Wiesbaden (2024) / PDF online

„Antisemitismus, Rassismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sind nicht nur ein Problem für die Betroffenen, für deren Sicherheitsempfinden oder Zugehörigkeitsgefühl, sie gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt.“ Dies ist der Hintergrund der hier vorgestellten Broschüre.

Rassismus und Antisemitismus werden als vorrangig historische, kulturelle und gesellschaftliche Phänomene thematisiert und individuelles Verhalten hierzu in Beziehung gesetzt. Etwas “dünn“ fällt die sachliche Unterscheidung zwischen beiden Phänomenbereichen aus: „Der Unterschied zwischen den beiden Diskriminierungsformen liegt in der Hierarchisierung. Während der Rassismus die Unterlegenheit der ‘Anderen‘ betont, unterstellt Antisemitismus eine jüdische Übermacht, die sich auch in zahlreichen Verschwörungsmythen widerspiegelt.“ (23) Der entscheidende Unterschied ist, dass es im neuzeitlichen Antisemitismus nicht nur um Diskriminierung in Form von unterdrückender Machtausübung geht, sondern um die Vernichtung aller Juden, als vermeintlich einziger Weg der „Erlösung der Welt“ von allem Übel – denn dafür werden Jüdinnen_Juden im Antisemitismus verantwortlich gemacht, ob unterlegen oder überlegen. (Siehe den Beitrag von Henning Gutfleisch und Lea Güse in unserer Broschüre „Nahostkonflikt & Antisemitismus. Herausforderungen für die politische Jugendbildung“).

Gleichwohl hilfreich ist die gut 50-seitige Publikation, weil sie sowohl Argumentationshilfen zu gängigen Behauptungen und Unterstellungen formuliert, sondern weil sie auch den Zusammenhang von Diskriminierungserfahrungen und gesundheitlichen Folgen thematisiert.

Weitere Infos hier…

Header: Foto © altmodern / iStock