Zusammenhalt in Vielfalt: Das Vielfaltsbarometer 2019 der Robert Bosch Stiftung
„Für die Mehrheit der Deutschen ist zunehmende Vielfalt mehr Bereicherung als Gefahr“
Wie gehen Deutsche mit Menschen eines anderen Lebensalters oder Geschlechts, mit sozial Schwachen oder Behinderten und mit der Vielfalt an sexuellen Orientierungen, ethno-kulturellen Hintergründen und Religionen um? Wie lässt sich die Akzeptanz von Vielfalt stärken? Für eine repräsentative Befragung der Robert Bosch Stiftung wurden 2019 bundesweit 3.025 Personen ab 16 Jahren zu ihren Meinungen und ihrem Verhalten gegenüber unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen befragt.
Das Wichtigste im Überblick: Am stärksten werden Menschen mit einer Behinderung, einer unterschiedlichen sexuellen Orientierung und Menschen aus anderen Herkunftsländern akzeptiert. Die größten Vorbehalte gibt es gegenüber sozial Schwachen und Menschen, die einer anderen Religion angehören als der eigenen. Insgesamt erreicht die Akzeptanz von Vielfalt auf einer Scala von 0 (keine Akzeptanz) bis 100 (große Akzeptanz), 68 Punkte. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Laut dem Vielfaltsbarometer sind die Menschen im Norden und in Berlin besonders offen gegenüber Vielfalt (Akzeptanz nach Regionen 70-72 Punkte auf einer Scala von 100). Dahinter liegen die Bundesländer im Süden und Westen Deutschlands (66-69 Punkte). Eher skeptischer gegenüber Religionen sind die Menschen im Osten Deutschlands (61-65 Punkte). Am ehesten bereit sich auf Menschen einzulassen, die anders sind als sie selbst, sind die Deutschen in ihrer eigenen Nachbarschaft. Die Nachbarschaft ist der Ort, an dem über positive Erfahrungen die persönliche Einstellung nachhaltig verändert werden kann. Für die Akzeptanz von Vielfalt lohnt sich also mit den Nachbar*innen in Kontakt zu treten und sie kennenzulernen.
Und noch ein wichtiges Ergebnis der Studie: „Dort, wo die Vielfaltsakzeptanz hoch ist, sind die Menschen zufriedener, glücklicher und gesünder!"