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DAS PARLAMENT: Interview mit Marcel Reif über seine Rede im Bundestag am 31.01.2024 zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Marcel Reif, eine der wohl profiliertesten Persönlichkeiten im Sportjournalismus dieses Landes, der sich vor ca. sechs Jahren aus dem Kommentatoren Geschäft zurückgezogen hat, spricht hier als Sohn eines jüdischen Vaters, der den Holocaust überlebt hat und nie darüber mit seinem Sohn gesprochen hat. Im Interview erklärt Reif, warum er sich zunächst so schwergetan hat, der Bitte der Bundestagspräsidentin nachzukommen, eine Rede im Bundestag zuhalten. Unprätentiös und offen spricht er über die Geschichte seines Vaters und wie sie seine eigene gewesen ist, über seine Verflochtenheit mit dem aktuellen Nahostkonflikt und über den Antisemitismus in Deutschland heute. Das Interview vermittelt eine wichtige aber selten zu hörende Perspektive innerhalb des aktuellen Antisemitismus-Diskurses.

Für Gespräche mit Schüler*innen könnte eine Interviewpassage wie diese anschlussfähig sein:

„Ein paar Jahre nach dem Tod meines Vaters habe ich ein Buch gemacht, in dem es um meine Lebensgeschichte in allen Facetten gehen sollte. Ich habe mich mit meiner Mutter zusammengesetzt. Wir haben drei Tage geredet, gelacht, geweint. Bei der Gelegenheit hat sie mir Dinge erzählt - das waren genau die Geschichten des Grauens, die ich nicht hatte hören wollen. Weil sie unfassbar sind, weil ich sie als unerträglich empfunden habe. Da erst habe ich das Schweigen meines Vaters richtig begriffen. Und ich bin ihm unendlich dankbar dafür. Ich glaube, dass das ziemlich heldenhaft war.“ 

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Header: Foto © altmodern / iStock