03.07.2019 / 11.07.2019 – Zwei aktuelle Studien zu Hate Speech (IDZ Jena) und zur religiösen Vielfalt und politischen Kultur in Deutschland (Bertelsmann Stiftung)
Ganz aktuell sind zwei Studien erschienen, deren Ergebnisse für die Arbeit im Vorhaben JuRe von Bedeutung sind.
Am 3. Juli stellte das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) in Jena die Ergebnisse einer repräsentativen Onlinebefragung zu Hate Speech im Netz vor. Befragt wurden über 7.300 Personen zwischen 18 und 95 Jahren. „Jede/r zwölfte Teilnehmende (8% der Befragten) war bereits persönlich von Hate Speech im Netz betroffen.“ Am häufigsten Opfer werden junge Leute zwischen 18 und 24 Jahren (17 %) und Menschen aus Einwandererfamilien (14%). Unter den Jüngeren geben 75 % an bereits Hasskommentare im Netz wahrgenommen bzw. beobachtet zu haben (alle Befragten: 40 %). Mehr zur Studie und zum Download: hier.
Die Bertelsmann Stiftung hat den 70sten Geburtstag des Grundgesetzes zum Anlass genommen, um im Rahmen ihres Religionsmonitors eine Sonderauswertung vorzunehmen.
Drei Fragen ist die Studie nachgegangen:
- Inwiefern unterscheiden sich Angehörige verschiedener Religionen in ihren Einstellungen zur Demokratie?
- Wie stehen die Deutschen zu religiöser Vielfalt im Allgemeinen und zu einzelnen Religionen im Besonderen?
- Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen den Haltungen zur Demokratie und den Einstellungen gegenüber religiöser Vielfalt?
Zwei Aspekte werden als Fazit hervorgehoben:
- Demokratische Grundprinzipien finden eine breite Zustimmung unter Angehörigen verschiedener Religionen wie auch unter religiös Ungebundenen.
- Nachholbedarf gibt es allerdings bei der Anerkennung religiöser Vielfalt. Rund die Hälfte der Bevölkerung hat Vorbehalte gegenüber dem Islam – Islamskepsis ist aber nicht mit Islamfeindlichkeit gleichzusetzen. Dennoch sollte die weit verbreitete Islamskepsis ernst genommen werden.
Mehr zur Studie und zum Dowload: hier.