Jugend und Religion (JuRe)

JuRe-Fachtag 2022 digital – Ein Rückblick (Top News)

JuRe-Fachtag 2022 digital – Ein Rückblick

Mit welchen Barrieren und Benachteiligungen haben Jugendliche in unserem Projektfeld häufig zu kämpfen? Wie wirken sie sich aus und was bedeutet das für unsere Arbeit in der Politischen Jugendbildung und im Kooperationsfeld des Bundesprogramms JMD Respekt Coaches? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des diesjährigen JuRe-Fachtags.

In ihrem Grußwort zu Beginn des Fachtags verwies Barbara Menke, Bundesgeschäftsführerin von Arbeit und Leben, u.a. darauf, dass in diesen Krisenzeiten Jugendliche aus sozial schwachen Familien, die in beengten Wohnverhältnissen leben und meist auch einen Migrationshintergrund haben zu denen gehörten, die „das dickste Päckchen“ (Korinna Hennig) zu tragen hätten.

Paulina Fröhlich von der Denkfabrik „Das Progressive Zentrum“ präsentierte bisher noch unveröffentlichte erste Studienergebnisse zum Zusammenhang von Einsamkeitserfahrungen Jugendlicher und ihren Einstellungen zu Demokratie, Gewaltakzeptanz und Verschwörungserzählungen. Unter dem Titel „Für Demokratie braucht es mehr als 1“ stellte sie u.a. das Modellprojekt KOLLEKT vor. Die besagte Studie und narratives Material Jugendlicher werden im Rahmen des Modellprojektes zur Extremismusprävention demnächst veröffentlicht.

Prof. Rico Behrens, von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, thematisierte Studienergebnisse und Projekterfahrungen zur Verbesserung der Demokratiebildung an Beruflichen Schulen. Sein Fokus lag zum einen auf der Stärkung von Schüler*innen sowie Schulleitungen und Lehrkräften und auf der anderen Seite auf der Bedeutung der außerschulischen Politischen Bildung in der Schule. Ohne ihre Expertise bleibe Schule zumeist erfahrungsarm im Hinblick auf Demokratie und Partizipation, so Behrens. (siehe auch „Theorie für Praxis“ in diesem Newsletter)

Zwei Workshops zu den Themen „Ostidentäten“ (Cornelius Helmert, IDZ Jena) und „Fake News“ (Giulia Silberberger, Der Goldene Aluhut) am Nachmittag rundeten den Fachtag ab. Leider musste der Workshop mit den „Radikalen Töchtern“ wegen Coronaerkrankungen beider Referentinnen ausfallen.

Mit fast fünfzig Teilnehmenden aus sehr unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Bildungs-, Sozial- und Beratungsarbeit sowie der Landespolitik war der Fachtag trotz der schwierigen Terminlage ein großer Erfolg für das Projekt JuRe.

In den kommenden Wochen wird die Dokumentation des Fachtags an die Teilnehmenden versandt. Wir danken nochmals allen, die am diesjährigen JuRe-Fachtag mitgewirkt und teilgenommen haben.

Nach dem Fachtag ist vor dem Fachtag: Der nächst JuRe-Fachtag soll am 14. September 2023 als Hybridveranstaltung in Mainz stattfinden. Es sollen ca. fünfzehn Plätze für eine Präsenzteilnahme zur Verfügung stehen. Save the date!