Studie: „Zwischen Bildschirmzeit und Selbstregulation. Soziale Medien im Alltag von Jugendlichen“
Hrsg.: Vodafone Stiftung Deutschland gGmbH / Düsseldorf (2025) / PDF online
Die Studie untersucht den generellen Umgang und die (emotionalen) Wirkungserfahrungen von Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren mit Sozialen Medien. Sie basiert auf einer Quotenstichprobe mit 1.046 „deutschsprachigen Jugendlichen“ (41). Leider macht die Studie keine differenzierten Aussagen über Schulformen oder -abschlüsse der beteiligten Jugendlichen. Gefragt wird nach privater Nutzung und der Handhabung im Schulkontext.
Insbesondere wenn es um die Wirkungserfahrungen bei der Nutzung von Social Media-Inhalten und -Formaten geht, müsste nachgehakt werden, worauf sich die emotionalen Reaktionen beziehen bzw. was genau sie auslöst.
Hier würde die medienpädagogische Arbeit politischer Bildung ansetzen können. In der Studie finden sich hierzu Hinweise z.B. in Bezug auf die Nutzungsmotivation von „TikTok-Challenges“ (S. 15) oder eine Korrelation von Depressionen und Medieninhalten (S. 18).
Aber auch ein Mehr an Wohlbefinden wird mit Social Media Konsum in Verbindung gebracht. So verweist der Psychologe und Generationenforscher Rüdiger Maas auf Studien, die belegten, dass „Jugendliche, die Social Media etwa fünf Stunden am Tag nutzen, berichten von doppelt so hohem Wohlbefinden im Vergleich zu jenen, die acht Stunden täglich online sind – sie erleben halb so viele Ängste und fühlen sich insgesamt handlungsfähiger.“ (S. 20)
Nun kann man fragen, wie Jugendliche von „doppelt so hohem Wohlbefinden“ berichten können…? Aber selbst, wenn man die etwas unglückliche Formulierung einmal ignoriert – was ist denn mit dem Wohlbefinden von Vergleichsgruppen die nur etwa zwei Stunden oder weniger täglich Social Media-Angebote nutzen?
Vodafone ist sicherlich kein neutraler Akteur in diesem Themenfeld, auch das muss angemerkt werden. Als Provider von Mobil- und Festnetz verkauft das Unternehmen schließlich technische Infrastruktur für den Social Media-Konsum.