Muslimfeindlichkeit – Eine deutsche Bilanz Aktueller Bericht des Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit, hg. von: Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), Berlin (2023)

Bundesinnenministerin Nancy Faeser stellte am 29.06.2023 den aktuellen Bericht des Unabhängigen Expert*innenkreises Muslimfeindlichkeit der Öffentlichkeit vor. Zugegeben, der Bericht ist sehr umfangreich. Keine schnelle und leichte Lektüre, doch gut gegliedert und mit der Suchfunktion im PDF findet man schnell dasjenige, was eine*n interessiert.

Der Bericht macht deutlich, was auch andere Studien bereits belegt haben: „dass sich Muslimfeindlichkeit in großen Teilen der Bevölkerung findet. Unbewusste Vorverständnisse, Fehlinformationen und pauschale Ängste, aber auch strukturelle Benachteiligungen führen zu einer rechtsstaatswidrigen und feindlichen Spaltung der Gesellschaft in ein ‚Wir‘ und ‚die Anderen‘.“ (S. 6) Der Expert*innenkreis formuliert in seinem Bericht 20 Handlungsempfehlungen an die Politik, die sich am hier ausgearbeiteten Konzept von „Muslimfeindlichkeit“ orientieren sollten und dabei „Muslimfeindlichkeit und Rassismus stärker zusammenzudenken“ seien. Im Hinblick auf den schulischen und außerschulischen Bildungsbereich werden u.a. „Fortbildung für Lehrkräfte zur Sensibilisierung für Muslimfeindlichkeit“ (S.151) und eine stärkere „Förderung der politischen Bildungsarbeit zu Muslimfeindlichkeit“ (S. 158) gefordert.

Die Ministerin betont in ihrem Vorwort zum Bericht, dass es nicht um „eine abstrakte Gruppe“ gehe, die von Ausgrenzungen, Diskriminierungen und Rassismus betroffen sei. Die in Deutschland lebenden 5,5 Millionen Muslim*a, die mehrheitlich deutsche Staatsangehörige sind, seien „konkret unsere Kolleginnen, Nachbarn, Schulkameraden und Freundinnen“.

Der Bericht steht hier als kostenloser Download zur Verfügung.

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