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6./7. Januar: Orthodoxes Weihnachtsfest und der julianische Kalender

Innerhalb des christlichen Glaubens bildet die orthodoxe Kirche die drittgrößte christliche Kirchengemeinschaft weltweit. Orthodoxe Christ*innen befinden sich u.a. in Russland, Ukraine, Griechenland, Serbien und Syrien. Die Glaubensgemeinschaft richtet sich an den julianischen Kalender, in welchem das Weihnachtsfest auf den 6. und 7. Januar fällt. Der julianische Kalender ist der Vorläufer des gregorianischen Kalenders, welcher als international anerkanntes und meistgenutztes Kalendersystem bekannt ist.

Julius Cäsar führte 45 v. Chr. den julianischen Kalender als Ersatz für den davor gebräuchlichen römischen Kalender ein. Das julianische Jahr besteht aus 365 Tagen und ist in 12 Monate unterschiedlicher Länge eingeteilt. Jedes vierte Jahr ist ein Schaltjahr, in welchem der Februar um einen Tag länger ist. Somit dauert ein durchschnittliches julianisches Jahr 365,25 Tage und Weihnachten fällt daher in den Monat Januar.

Das orthodoxe Weihnachtsfest wird nach Vollendung einer vierzigtägigen Fastenzeit gefeiert. Am 06. Januar wird fleisch- und alkoholfrei gespeist und getrunken. Zudem werden üblichlicherweise 12 Gerichte zubereitet, welche die 12 Apostel symbolisieren sollen. Besonders beliebt ist gebratener Fisch und eine Rote-Beete-Suppe, die von Region zu Region unterschiedlich zubereitet wird.

Am 7. Januar, dem Weihnachtstag, wird traditionell die heilige Messe in der Kirche besucht. Der Gottesdienst findet in feierlicher Form nach dem sogenannten „byzantinischen Ritus“ statt. Zu einem byzantinischen Ritus zählen z.B. die Glaubensäußerungen, die das Christentum im byzantinischen Kulturraum hervorgebracht und über die Jahrhunderte überliefert hat. Dazu gehören auch die Kirchenarchitektur, die Ikonen und verschiedene spirituelle Praktiken.

Header: Foto © altmodern / iStock