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22.11.2025: Holodomor-Gedenktag

Am vierten Samstag im November begeht man in der Ukraine und in Kanada den „Tag des Gedenkens an die Opfer des Holodomor (ukrainisch День пам'яті жертв голодоморів)“. Übersetzt bedeutet das ukrainische Holodomor „Mord durch Hunger“. Zwischen 1932 und 1933 führte die damalige, stalinistische Sowjetunion absichtlich eine Hungersnot unter der ländlichen Bevölkerung herbei, um bäuerliche Widerstände gegen die Kollektivierung der Landwirtschaft und den ukrainischen Nationalismus zu brechen. „Von den insgesamt sechs bis sieben Mio. sowjetischen Hungertoten waren allein bis zu 3,5 Mio. Ukrainer/-innen.“

Lange blieb der Holodomor unbeachtet in der europäischen Erinnerungskultur. Dies änderte sich erst spät und erst unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen die Gesamt-Ukraine im Februar 2022. So verabschiedete z.B. „der Deutsche Bundestag am 30. November 2022 einen Antrag, in dem es heißt, dass der Holodomor ein ‚Menschheitsverbrechen‘ darstelle. Und weiter: Aus heutiger Perspektive sei ‚eine historisch-politische Einordnung als Völkermord‘ naheliegend.“

Quellen:

Kharkiv 1933: Hungerleichen auf der Straße / Foto gemeinfrei: ©Alexander Wienerberger
Kharkiv 1933: Hungerleichen auf der Straße / Foto gemeinfrei: ©Alexander Wienerberger