• Profile
  • Persönliche Statements November 2023

Persönliche Statements der JuRe-Koordinator*innen

Katharina Krüger, Arbeit und Leben Hamburg

Politische Bildung in den beruflichen Schulen schafft Räume für Jugendliche, ihre Gedanken zu äußern. Meine Erfahrungen, sowohl im Projekt „JuRe“ als auch im Bundesprogramm „JMD Respekt Coaches“, haben gezeigt, dass dies am besten funktioniert in der Zusammenarbeit mit Menschen, die sie nicht bewerten und mit denen sie auf Augenhöhe sprechen können. Ich hoffe für die Jugendlichen und Schulen, dass diese Räume an anderer Stelle geschaffen werden können. Ich bedanke mich für die tolle Zusammenarbeit und sage „Tschüss“!

 

Marie Engelschalk, Arbeit und Leben Hessen:

„Politische Bildungsarbeit an Berufsschulen? Das ist doch Zeitverschwendung!“ Zu Beginn des Respekt Coaches Programms wurden wir oft mit solchen Aussagen konfrontiert. Es braucht Zeit, bis sich Projekte etablieren. Doch wir haben uns nicht entmutigen lassen vielfältige Angebote entwickelt und so haben auch die Fachlehrer*innen erkannt, wie sehr Berufsschüler*innen von politischer Bildung profitieren. In Zeiten des Umbruchs, zwischen Schule und Beruf, stehen junge Menschen unter enormen Druck. Tagesaktuelle Katastrophen, wie der Krieg in Gaza, machen Schüler*innen betroffen und besorgt. Lehrkräfte sind massiv überfordert. Hier kann politische Bildung entlasten und Schüler*innen stärken. Es bleibt zu hoffen, dass die Lehrkräfte den Wind, den wir für einige Jahre durch die Schulen haben wehen lassen, nicht zum Stillstand kommen lassen und andere Träger der außerschulischen Bildung an ihre Schulen holen werden. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Arbeit nicht umsonst war. Wir hatten tolle Fachtage und haben in Hessen wirklich viele Schüler*innen dank der Kooperation mit Euch Respekt Coaches erreichen können. Für diese tolle Zusammenarbeit möchte ich mich bedanken und wünsche euch alles Gute für die Zukunft.

 

Sonja Lüddecke, Arbeit und Leben Nordrhein-Westfalen:

Von Beginn an durfte ich Teil des JuRe-Teams sein und die Entwicklung der Ausrichtung, Ziele, Themen und Formate sowie der unterschiedlichen Kooperationen miterleben und mitgestalten. Die Themen und Anforderungen haben sich im Laufe der fünf Jahre verändert. Die Aspekte Religionszugehörigkeit, religionsbezogene Diskriminierung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und deren Auswirkungen auf Schüler*innen und Gesellschaft an Schule haben sich durch die fünf Jahre durchgezogen. Doch der anfänglich starke Präventionsfokus des gesamten Bundesprogramms JMD Respekt Coaches auf religiös begründeten Extremismus hat sich schnell erweitert um die Themen Rechtspopulismus und -extremismus. Mein Spektrum als JuRe-Koordinatorin und politische Bildnerin war neben religiösen Zugehörigkeiten stark geprägt von den Themen Persönlichkeitsstärkung, Dialog und Kommunikation, Konfliktlösungsstrategien, der Bearbeitung aktueller politischer Themen wie Rechtsextremismus oder Krieg und die Beschäftigung mit Genderfragen und mit allgemein von Diskriminierung betroffener Gruppen.

Es freut mich, dass wir über all dies sehr persönlich mit Schüler*innen an Berufsschulen ins Gespräch, in die Auseinandersetzung und in die Interaktion gekommen sind. Und es freut mich vor allem für die Schüler*innen, dass sie persönliche Erfahrungen machen konnten, dass so manche Rückmeldung darauf schließen ließ, dass wir zum Nachdenken angeregt und Perspektivwechsel ermöglicht haben. Mein Dank gilt entsprechend zuallererst den Schüler*innen für die durch sie vermittelten Erfahrungen und Einblicke in das komplexe System Berufsschule, in ihre oft auch herausfordernden Lebenssituationen und für das Aufzeigen von neuen Perspektiven und Handlungsbedarfen auch für mich. Ebenso gilt mein Dank all den Respekt Coaches, Schulsozialarbeiter*innen und Lehrer*innen, die sich dafür eingesetzt haben, dass die Angebote an ihren Schulen für die Schüler*innen stattfinden konnten. Ich wünsche euch auch weiterhin viel Kraft und Möglichkeiten, diese wertvolle Arbeit fortzuführen.

Ich denke, wir werden uns an der ein oder anderen Stelle bestimmt über den Weg laufen 😊

 

Steffen Rohkohl, Arbeit und Leben Sachsen:

Liebe Kooperationspartner*innen, Respekt Coaches, Berufsschulen und Referent*innen,

im Namen von ARBEIT UND LEBEN Sachsen möchte ich an Euch ein herzliches Dankeschön für fünf erfolgreiche Jahre Zusammenarbeit im Projekt JuRe richten. Eure Unterstützung und engagierte Zusammenarbeit haben in dieser Zeit dazu beigetragen, wertvolle Impulse in der politischen Jugendbildung zu setzen, wofür ARBEIT UND LEBEN Sachsen 2021 mit dem Innovationspreis Weiterbildung des Freistaates Sachsen ausgezeichnet wurde. Die gemeinsamen Jahre waren geprägt von Einsatzbereitschaft, Ideenreichtum und viel Freude bei der Arbeit mit Berufsschüler*innen.

Obwohl das Projekt nun endet, hoffe ich von Herzen, dass unsere Zusammenarbeit über die Projektgrenzen hinaus Bestand hat. Die politische Bildung in Sachsen steht vor weiteren großen Herausforderungen, insbesondere angesichts des bedeutenden Wahljahres 2024 mit Kommunalwahl, Europawahl und sächsischer Landtagswahl.

Eure Expertise und Engagement sind auch weiterhin von unschätzbarem Wert, besonders wenn es darum geht, die Wählermobilisierung voranzutreiben. Wir sehen, dass die politische Landschaft Veränderungen durchläuft und sind uns bewusst, dass die Herausforderung darin besteht, alle Bürger*innen dazu zu ermutigen, ihre Stimme abzugeben.

Die Zahlen der letzten Wahlen und die Entwicklungen in anderen Ländern zeigen, dass Mobilisierung einen entscheidenden Einfluss haben kann. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass die demokratischen Werte – insbesondere tolerant gegenüber anderen Lebensentwürfen und Perspektiven zu sein – gestärkt werden und eine weltoffene Haltung ermöglicht wird.

Lasst uns die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen weitertragen und gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft meistern.

 

Till Graubner, Arbeit und Leben Sachsen-Anhalt:

Wenn ich an die kurze, aber ereignisreiche Zeit als JuRe-Koordination in Sachsen-Anhalt zurückdenke, bleiben mir vor allem die Zusammentreffen mit Menschen in Erinnerung, sei es im Workshop mit Schüler*innen, in einem Kennenlerngespräch mit oder als Leitung in einem Qualifikationsworkshop für Schulsozialarbeit und Respekt Coaches. In allen Zusammenhängen habe ich viel von Ihren Erfahrungen und Ihrem Wissen lernen können und auch die jeweiligen Gesprächspartner*innen haben sicher immer etwas mitgenommen.

Die politische Bildung im Allgemeinen und die Arbeit an Berufsschulen im Speziellen sind kein leichtes Pflaster, Institutionen mit akutem Personalmangel und Unterversorgung treffen auf Schüler*innen, die an der Schwelle zum Berufs- und Erwachsenenleben stehen und somit multiplen Herausforderungen ausgesetzt sind. Das kostet Kapazitäten, Zeit und Kraft.

Meinen Ansporn habe ich aus den bereits beschriebenen Zusammentreffen gezogen, denn das Aufzeigen von alternativen Möglichkeiten, sei es in der Kommunikation mit Freunden, mit Blick auf gesellschaftliche oder politische Zusammenhänge oder im Selbstbild bewegt Menschen immer ein wenig und kann Menschen verändern. Das sollte Mut machen und Hoffnung geben.

Danke für die tolle Zusammenarbeit, alles Gute für die Zukunft und bleiben Sie stabil!

 

Svenja Reinholtz, Arbeit und Leben Schleswig-Holstein:

Moin! JuRe in Schleswig-Holstein- das bedeutete zum Start vor knapp zwei Jahren erstmal, viel mit den Respekt Coaches im nördlichsten Bundesland zu sprechen und herauszufinden, wo JuRe unterstützen kann. Schnell war klar, dass die Bearbeitung von Themen wie Identität und Zugehörigkeit und Kommunikation und Konflikt in unseren heterogenen Berufsschulklassen wichtig ist. Gemeinsam mit externen Partnern haben wir mit rauchenden Köpfen Konzepte erstellt, Teamende geschult und alles in der Praxis ausprobiert. Dabei fand ich besonders die enge Zusammenarbeit mit Respekt Coaches und Schulsozialarbeit toll- an einigen Schulen haben wir die Angebote gemeinsam umgesetzt, sodass Respekt Coaches und Schulsozialarbeit „nacharbeiten“ und an den Themen dranbleiben konnten. Ich hoffe, in der politischen Bildungslandschaft in SH aktiv zu bleiben.

Liebe Projektpartner*innen, Teamende, Kolleg*innen – man sieht sich!

 

Judy Slivi, Arbeit und Leben Thüringen:

Ich bedanke mich herzlich bei allen Kooperationspartner*innen, Schulen, Lehrer*innen und Unterstützer*innen des Projektes für die wunderbare Zusammenarbeit! Wir haben viele Veranstaltungen, Exkursionen und Events gemeinsam durchgeführt. Die Arbeit mit  den Jugendlichen war immer wieder überraschend und intensiv. Unser Programm und das der Respekt Coaches hat in Thüringen meines Erachtens einen erfolgreichen Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Demokratie geleistet, da es Raum für Gespräche bot und Jugendlichen zugehört hat. Ich hoffe, weiterhin in anderen Projekten den einen oder anderen wieder zu sehen. Arbeit und Leben Thüringen bleibt am Thema dran und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit in anderen Projekten.

Vielen Dank und Viele Grüße Judy

 

Klaus Gerhards, Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben:

In einer Kolleg*innenrunde haben wir uns kürzlich darüber ausgetauscht, was die Highlights und schönsten Erfahrungen unserer Arbeit in den letzten Jahren waren. Ich habe dabei sofort an unser JuRe-Team gedacht und die gute Kooperation. In einer Kolleg*innenrunde haben wir uns kürzlich darüber ausgetauscht, was die Highlights und schönsten Erfahrungen unserer Arbeit in den letzten Jahren waren. Ich habe dabei sofort an unser JuRe-Team gedacht und die gute Kooperation und das kollegiale Miteinander in der GEMINI-Runde und mit der Fach- und den Zentralstellen.

Dann waren die beiden Teach-the-Teachers-Workshops 2018 und 2019 mit Berufsschüler*innen in Berlin absolute Highlights des Projektes. Aber die wohl schönste Erfahrung ist im Rückblick, wie sich aus einem anfänglichen Konflikt aufgrund von Missverständnissen zwischen Arbeit und Leben und der AWO eine sehr wertschätzende und kollegiale Zusammenarbeit entwickelt hat, wofür ich insbesondere Dr. Peter Widmann und dem Respekt Coach-Team des AWO-Bundesverbandes, sehr dankbar bin.

Allen Kolleg*innen und Kooperationspartner*innen, mit denen ich in den vergangenen fünf Jahren zusammenarbeiten durfte, sage ich nochmals ein herzliches Dankeschön und „Glück auf!“